11. Forum Personal

Was macht eine Belegschaft zukunftssicher?

Die Arbeitswelt der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft verändert sich rapide. Welche Entwicklungen sind zukunftsprägend? Welche Auswirkungen in Hinblick auf das Thema Personal ziehen diese nach sich? Was macht in Zeiten des Wandels eine anpassungsfähige und erfolgreiche Belegschaft aus? Welche Kompetenzen sind bei den Mitarbeitenden gefragt; welche Rollen entstehen gar neu? Über zukunftsweisende Personal-Strategien und HR-Entwicklungen diskutierten beim 11. Forum Personal namhafte Referenten mit rund 100 teilnehmenden Vorständen, Geschäftsführern und Personalverantwortlichen aus der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.

Zu Beginn begrüßte Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW RW, die teilnehmenden Gäste in Düsseldorf. Ob die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum, Integration oder Energiewende - er hob die sinnstiftende Arbeit der Branche hervor.  Immer mehr Unternehmen stellen beim Werben um neue Mitarbeitenden eben diese Vorzüge nach außen. „Der Trend zum Werben“ sei wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels und demografischen Wandels.

Die Belegschaft der Zukunft: neue Rollen, neue Kompetenzen

Zwar beschäftigen sich alle mit dem Fachkräftemangel, doch gibt es noch keine perfekte Lösungsstrategie. Durch den demografischen Wandel fallen Mitarbeitende weg. Bei der Schließung der Personallücken ist es wichtig, vorher zu analysieren, welche Rollen in Zukunft in den Unternehmen gebraucht werden. Denn die Rollen und Tätigkeiten innerhalb der Branche verändern sich, was eine strategische Personalplanung notwendig macht.

Auf Grundlage der Studie „Zukunftsfähige Belegschaftsstrukturen“ gab Rüdiger Grebe, Leiter der EBZ Akademie, dazu wichtige Hinweise. „In Zukunft werden Wohnungs- und Immobilienunternehmen mehr als Energieanbieter, Flächenmakler, Anbieter von individualisiertem Wohnraum und als sozial kompetenter, ökologisch nachhaltiger Quartiersgestalter tätig sein.“ Das bedeutet, dass alle Stellen künftig mehr digitale, mehr betriebswirtschaftliche, mehr kunden- und dienstleistungsorientierte und mehr personalagile Anforderungen gestellt werden. Dies gilt es bei der Personalsuche und Personalbesetzung mitzudenken. Zudem sei es wichtig, dass Mitarbeitende ein Mindset entwickeln, das sie flexibler, anpassungsfähiger und kreativer macht. Denn eben dies fordert die VUCA-Welt.

Rekrutierungsbaustein und Bindungsinstrument: Expertenkarrieren

Um Quereinsteiger für die Branche zu begeistern aber auch um bestehende Mitarbeitende zu halten, ist es wichtig, ihnen Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen. Expertenkarrieren können da eine Möglichkeit bieten. Sie fördern das Potenzial von Mitarbeitenden und bauen es unternehmensrelevant aus, gleichzeitig binden die Optionen Potenzialträger an das Unternehmen und schaffen Experten bzw. Expertinnen mit zukunftsweisenden Knowhow, wovon Arbeitgeber und Arbeitnehmer profitieren.

Wissensmanagement – ein unterschätztes Thema?

Der Wegfall von Erfahrungswissen, da waren sich alle Teilnehmer einig, stellt eine der größten Herausforderungen für die Unternehmen dar. Aber wie kann Wissen der bestehenden Mitarbeitenden gespeichert und nutzbar gemacht werden? Prof. Dr. Ina Kohl, Professorin für Wirtschaftspsychologie, BSP Business & Lay School Berlin, zeigte Methoden des Wissenstransfers auf und sensibilisierte für die wichtigen Erfolgsfaktoren. So müsse ein Unternehmen beispielsweise Raum und Möglichkeiten für eine Kommunikation zwischen den Generationen schaffen.

Einsatz von KI in der Arbeitswelt

Künstliche Intelligenz wird immer mehr Einzug in die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft erhalten. Bei manchen Tätigkeiten, die Mitarbeitende derzeit ausführen, kann KI helfen bzw. KI die Arbeit übernehmen. Auf diesem Wege gilt es die Mitarbeitenden mitzunehmen, denn Digitalisierung und KI sind schwer greifbare Themen, denen nicht selten mit Skepsis begegnet wird.

Wo KI Arbeit abnimmt, können andere Aufgaben übernommen werden. Auch hier ist es wichtig, die Mitarbeitenden frühzeitig vorzubereiten, denn sie müssen befähigt werden, diese auch auszuüben. Auch hier ist strategische Personalentwicklung von großer Bedeutung.

Fazit - Lern- und Wissenskultur etablieren

Personalarbeit in den Unternehmen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Sie bildet die Grundlage, um die Transformation mitzugestalten. Dafür ist es wichtig, eine Lern- und Wissenskultur im Unternehmen zu etablieren, die von den Führungskräften vorgelebt wird. Diese Arbeit wiederum entlastet letztendlich das Management und trägt dazu bei, jedes Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.

Das 11. Forum Personal wurde organisiert von der EBZ Akademie, der Akademie der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, dem VdW Baden-Württemberg, dem VdW Rheinland Westfalen, dem VNW, dem VdW südwest, dem VdW Niedersachsen Bremen, dem VdW Bayern, dem VdW Thüringen, der BBA sowie dem Arbeitgeberverband der Deutschen Immobilienwirtschaft.

Das nächste Forum Personal findet im Frühjahr 2025 in Nürnberg statt.