Covid-19: Beim Thema "Homeoffice" scheiden sich die Geister

Rund 74 % der Befragten gaben an, dass die Anforderungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft durch die Pandemie gewachsen sind. Gleichzeitig haben bestimmte Qualifikationen an Bedeutung gewonnen. Dies ergab eine Umfrage des EBZ. Uneinigkeit herrscht hingegen darüber, in welchem Umfang auch nach dem Ende der Pandemie im Homeoffice voraussichtlich gearbeitet wird.

Auf den ersten Blick scheint die Corona-Pandemie keine großen Auswirkungen auf die Wohnungs- und Immobilienunternehmen zu haben. Rund 86% der Befragten geben an, dass sich ihre wirtschaftliche Situation aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht verändert hat. Rund 91% mussten für ihr Unternehmen keine Kurzarbeit anmelden. Auch im Bereich „Personal“ sind keine großen Besonderheiten zu verzeichnen: Die Zahl der Personaleinstellungen im Jahr 2020 ist stabil geblieben und ein Stellenabbau oder -aufbau ist nicht in Sicht, so die Ergebnisse einer Umfrage des EBZ, an der rund 200 Unternehmen teilgenommen haben.

Anforderungen an das Arbeiten sind gestiegen

Allerdings haben sich die Anforderungen an die Fach- und Führungskräfte in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft gewandelt. Gerade die Arbeit im Homeoffice fordert von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern „eigenverantwortliches Handeln“ (72 %) und „Veränderungsbereitschaft“ (68 %) sowie IT-Kompetenzen (61 %), so die Befragten.

Bei Führungskräften seien neben Veränderungsbereitschaft (68 %) und IT/Technologische Kompetenzen (62 %) auch Sozialkompetenzen (56%) entscheidend. Kompetenzen in Hinblick auf Führen aus Distanz werden nun stärker gefordert.

Homeoffice oder doch Rückkehr zum Arbeiten im Büro

Findet das Arbeiten in Zeiten der Pandemie im Homeoffice statt, zeigt sich eine Tendenz, dass nach Ende von Covid-19 die meisten Wohnungs- und Immobilienunternehmen wieder zum traditionellen Arbeiten im Büro und damit zu alten Strukturen zurückkehren werden. So prognostizieren rund 56% der Unternehmen, dass Arbeiten zu Hause weniger als einen Tag in der Woche stattfinden wird. 43% können sich hingegen Tätigkeit im Homeoffice an ein bis drei Tagen pro Woche vorstellen.

Personalentwicklung 4.0 – Bildung wird digitaler

Aufgrund der Pandemie haben Bildungsanbieter wie das EBZ ihre ehemaligen Präsenz-Angebote in digitale Veranstaltungen und Formate umgewandelt und Lernplattformen wie die preisgekrönte “EBZ4U – Immobilienwissen on demand“- App entwickelt. Die Mehrheit der Befragten (58%) waren mit den digitalen Angeboten sehr zufrieden. Sie könnten es sich vorstellen, dass besonders Seminare auch in Zukunft verstärkt online stattfinden werden. Auch kritisches Feedback zum digitalen Lernen gibt es: So vermissen manche besonders die persönliche Interaktion.

„Die Corona-Pandemie hat das Arbeiten und das Dienstleistungsangebot nachhaltig geprägt und die Wohnungs- und Immobilienbranche den Digitalisierungs-Turbo eingelegt. Auch wir sind innovative Wege gegangen, haben hohe Investitionen in moderne IT-Technik und kostenintensiven Mehraufwand nicht gescheut. Umso mehr freuen wir uns, dass das bei den Unternehmen gut ankommt und sie uns ein positives Feedback geben“, so Klaus Leuchtmann, EBZ-Vorstandsvorsitzender.

Zur Umfrage:

Die Umfrage, deren Ergebnisse in diesem Artikel zu lesen sind, wurdeim Februar diesenJahresals Online-Befragung unter Vorständen, Geschäftsführern und Personalverantwortlichen aus Unternehmen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft durchgeführt. Rund 200 Unternehmen nahmen an der Umfrage teil. Die Ergebnisse der obigen Umfrage zeigen wichtige Tendenzen innerhalb der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft im Zusammenhang mit der Pandemie auf. Kleinere Umfragen dieser Art führt das EBZ in größeren zeitlichen Abständen regelmäßig durch, um vor internen Sitzungen der EBZ-Einrichtungen oder der Führungsstäbe auf EBZ-Stiftungsebene die aktuellen Rahmenbedingungen der Branche in die Entscheidungen einfließen lassen zu können.

Haben Sie Fragen zur Umfrage, so wenden Sie sich an presse@e-b-z.de