Ausbildertag 2019: Die Generation Z in der Immobilienwirtschaft

Der diesjährige Ausbildertag des EBZ Berufskollegs am 11. März stand unter dem Motto: „ Generation Z in der Immobilienwirtschaft - Passt das?“ Darüber informierten und diskutierten zahlreiche Vertreter von Ausbildungsbetrieben im Neubau des EBZ, an der Springorumallee 20a.

Digitalisierung des Unterrichts ist das A und O

Zu Beginn gab Schulleiterin Annegret Buch einen Überblick über die aktuelle Schulentwicklung. Dabei machte Sie die Wichtigkeit einer verfolgten und strukturierten Digitalisierungsstrategie deutlich: „ein besonderer Fokus liegt auf der weiteren und konsequenten Umsetzung der Digitalisierungsstrategie. Wichtige Bestandteile sind hier  Investitionen in Infrastruktur und Medientechnik, Weiterbildung, digitale Kompetenzsteigerung von Lehrenden und Lernenden und die Digitalisierung von Unterrichtseinheiten.“

Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland-Westfalen, ging auf Entwicklungen in der Immobilienwirtschaft ein, die vor allem mit dem gestiegenen Mietniveau zusammenhängen. Im Fokus standen verstärkte Forderungen bestimmter Interessengruppen nach Vergesellschaftung von Wohnungsunternehmen, das verschärfte Modernisierungsmietrecht und die kommende Grundsteuerreform.

Wettbewerb um Schulabgänger
Der Vorstandvorsitzende des EBZ, Klaus Leuchtmann, erläuterte die aktuelle Problematik des Fachkräftemangels und seine Bedeutung für die Immobilienwirtschaft. „Ausbildungsbewerber erhalten heute im Schnitt 2 Stellenangebote und gleichzeitig wird die Anzahl der Schulabgänger geringer. Parallel dazu ist ein Trend zur Akademisierung erkennbar. Potentielle Bewerber ziehen häufig ein Studium der Berufsausbildung vor. Der Wettbewerb um die Auszubildenden der Zukunft wird somit härter werden.“

Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt, Vizepräsidentin Fernstudium und Digitalisierung / PFH Private Hochschule Göttingen, war als Expertin für das eigentliche Leitthema des Tages geladen. Sie erläuterte in ihrem Vortrag die verschieden Generationenmerkmale der Generation Z, die gerade als „Net Generation“ auf den Arbeitsmarkt gelangt und ihrer Vorgänger. Erstere ist geprägt von einem permanenten Umgang mit dem Smartphone und einer dauerhaften Präsenz in den sozialen Netzwerken.

Generation Z: Neuausrichtung von Bewerberverfahren
Sehr interessiert waren die Ausbildungsvertreter an den von Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der PFH Private Hochschule Göttingen vorgestellten Methoden der Rekrutierung und Führung dieser Generation. „Im Schnitt hat diese Gruppe eine gesteigerte Anspruchshaltung, zeigt weniger Arbeitgeberloyalität und ist hoch individualisiert.“
Die emotionale Ansprache der Bewerber wird zunehmend wichtiger, da sich diese Generation verstärkt von Gefühlen leiten lässt.
Ein Umdenken sollte auch beim Bewerbungsprozess selbst stattfinden. Dieser sollte zum Beispiel in zeitlicher Hinsicht deutlich flexibler gestaltet werden. Empfohlen wurde auch die Einbindung des Smartphones.

Imagekampagne für den Ausbildungsberuf
Nadine Ibing, Abteilungsleiterin Berufliche Bildung und Personalentwicklung, VdW Rheinland-Westfalen stellte die aktuelle Imagekampagne für den Ausbildungsberuf

Immobilienkaufmann/frau vor. Die Branche ist insgesamt immer noch wenig bekannt und in der Region ist der Wettbewerb um Bewerber hoch. Über die bereits laufende Kampagne „No Hai, nur Immobilienprofi“ konnten bereits Image und Bekanntheitsgrad des Berufsbildes verbessert werden. Die Kampagne nutzt konsequent soziale Netzwerke und Influencer zur Verbreitung. Dadurch wird eine adäquate Zielgruppenansprache sichergestellt.

Zum Ende der Veranstaltung stand das Lehrekollegium den Vertretern der Ausbildungsbetriebe für weitere Fragen zur Verfügung.