Corporate Learning: Wenn Unternehmen das Lernen lernen

Verlässt eine Fachkraft ein Unternehmen, gehen mit ihr auch Wissen und eingeübte Abläufe. New-Learning-Konzepte helfen dabei, dass diese wichtigen Fähigkeiten im Unternehmen erhalten bleiben.

Eine ganze Generation steht vor dem wohlverdienten Ruhestand. Wenn die Baby-Boomer in Rente gehen, gehen mit ihnen auch Wissen, Fähigkeiten und Kenntnisse. Unternehmen sollten daher vorausschauende Maßnahmen entwickeln, um mit den wichtigen Fachkräften nicht auch ihren Wissensschatz zu verlieren. Corporate Learning hilft dabei, persönliches Wissen weiterzugeben und zu erhalten.

Die EBZ Akademie bietet mit dem Qualifizierungsprogramm „Wissensmanagement, Change und Corporate Learning“ ein Format an, dass Mitarbeitende qualifiziert, im Unternehmen vorhandenes Wissen zu speichern und weiterzugeben sowie Konzepte zu erarbeiten, um neues Wissen in die Firma zu tragen. Ob ein langjähriger Mitarbeiter in Rente geht, eine neue Kollegin eingestellt oder ein neues IT-System eingeführt wird – ein gutes Wissensmanagement sorgt für einen sicheren Wissenstransfer.

Komplexe Herausforderungen für Wohnungsunternehmen

„In der VUCA-Welt werden auch Wohnungsunternehmen mit komplexen Herausforderungen und Anforderungen konfrontiert. Eine Dekarbonisierungs-Strategie kann man unmöglich nur in einer Abteilung entwickeln. Zudem geht durch den demografischen Wandel in den kommenden Jahren viel implizites Wissen in den Unternehmen verloren. Hier braucht es Menschen, die abteilungsübergreifend Wissen aufnehmen und verteilen, Lernprozesse anstoßen und moderativ begleiten“, erklärt Andrea Krisemendt, Bildungsreferentin und Corporate Learning Professional in der EBZ Akademie die Bedeutung des Seminar-Angebots.

„Ich habe das Thema Wissenstransfer als großes Zukunftsthema entdeckt“, sagt Seminar-Teilnehmerin Monika Stenger. „Durch den demografischen Wandel müssen wir das Wissen aus den Köpfen bekommen und für das Unternehmen bewahren“, erklärt sie. Im Seminar habe sie gelernt, wie sich Wissenstransfer gestalten ließe. „Ich werde zu dem Thema einen Workshop veranstalten und den auch moderieren“, so die Vorstandsassistentin bei der Baugenossenschaft Langen.

Karina Schlusen hat „ganz konkrete Ideen für unser On- und Offboarding und den damit zusammenhängenden Wissenstransfer mitgenommen.“ Bei ihrem Arbeitgeber Vonovia gewinne das Thema Wissensmanagement zunehmend an Bedeutung.

„Frontalunterricht ist nicht mehr zeitgemäß“

Tobias Bundrock, zuständig für Organisationsentwicklung bei der Baugenossenschaft Niederberg in Velbert sieht sich in der Annahme bestätigt dass „Frontalunterricht nicht mehr zeitgemäß“ sei. Eine Lerneinheit, bei der die Teilnehmenden mit Legosteinen ihre Vorstellung von neuem Lernen bauen sollten, sowie das Flipchart-Training zum Abschluss des Kurses haben ihn überzeugt: „In der Praxis werde ich das Lernen so einfach und bildlich gestalten wie möglich“, so Bundrock, der sein neu erlangtes Wissen demnächst bei der Einführung einer neuen IT anwenden will.

„Mit diesem Seminar bringen wir Lernen und Arbeiten zusammen“, sagt Rüdiger Grebe, Leiter der EBZ Akademie. Denn die Teilnehmenden des sich über vier Monate über Präsenz- und Online-Phasen erstreckenden Kurses „Wissensmanagement, Change und Corporate Learning“ bringen ihre eigenen Projekte von der Arbeit mit ins Seminar. „Es geht durch die Teilnahme am Seminar also keine Arbeitszeit verloren“, so Grebe – im Gegenteil: „Hier können die Leute an ihrem Projekt arbeiten, voneinander lernen und sich weiterentwicklen.“ In den kommenden Auflagen des Seminars werden die Teilnehmenden zum Abschluss ihren Vorgesetzten präsentieren.

Den Aspekt, dass die Teilnehmenden an realen Projekten arbeiten und sich gegenseitig unterstützen konnten, sieht auch Stephan Mokroß, bei der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft für Digitalisierung und Prozesse zuständig, als Vorteil: „Dadurch, dass wir viel voneinander lernen konnten, habe ich sehr viel mitgenommen und werde wohl einiges an meinem aktuellen Projekt ändern“.