Fach- und Führungskräfte der Wohnungswirtschaft aus Kasachstan und Usbekistan besuchen das EBZ

16 Fach- und Führungskräfte aus Wohnungswirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Politik reisten von 25. Februar - 01. März 2019 aus Kasachstan und Usbekistan nach Bochum ans EBZ, um die Praxis der Wohnungsverwaltung bei energetischer Sanierung in Deutschland kennenzulernen.

Intensiver Austausch über wichtige Fragen

In einem individuell gestalteten Seminarprogramm lernten die Teilnehmenden die Funktionsweise einer Wohnungseigentümergemeinschaft nach deutschem Recht kennen und beschäftigten sich u.a. mit Sanierungsstrategien und Gebäudetypologien. Dabei ging es beispielsweise um Fragen hinsichtlich geeigneter Sanierungsmaßnahmen, ihrer richtigen Umsetzung und dem Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Interessant war für die Teilnehmenden außerdem der Austausch zur WEG-Verwaltung: Infolge von Privatisierungen nach Ende der Sowjetunion befindet sich der überwiegende Teil der Wohnungen in den beiden Ländern im Eigentum der Bewohner.

Das EBZ hat Vorbildcharakter

Als vorbildlich empfanden die Teilnehmenden auch das EBZ. Das Konzept eines Bildungsdienstleisters, dessen Angebot sich von der Ausbildung über Fort- und Weiterbildungen bis zum Hochschulabschluss erstreckt, könnte sich Saken Makhambetov vom Fachverband für Management, Service und Energiedienstleistungen im Wohnungssektor „Shanyrak“, Astana, Kasachstan ebenfalls vorstellen.  „Wir werden versuchen ein ähnliches Bildungszentrum in Astana aufzubauen, das unter seinem Dach Berufsausbildung, Hochschulstudium, Fort- und Weiterbildungen sowie Forschung vereint. So ein Zentrum wird von uns dringend gebraucht, um Fachkräfte auszubilden und den Markt für Wohnungsverwaltung weiterzuentwickeln.“

Exkursionen zeigten die Umsetzung in der Praxis

Neben Seminaren standen auch Exkursionen auf dem Programm. Die Gruppe besichtigte die Bochumer Hustadt, um einen Eindruck über nachhaltige Quartiersentwicklung in Deutschland zu gewinnen. Außerdem wurde die Energieplussiedlung in Dortmund-Schüren vorgestellt, ein Projekt des Spar- und Bauvereins Dortmund eG. Der Vorstandsvorsitzende Franz-Bernd Große-Wilde und Florian Ebrecht, Prokurist und Leiter des Technischen Gebäudemanagements, erläuterten das Konzept der Energieplussiedlung und verrieten, wie die größte Dortmunder Wohnungsgenossenschaft an die Quartiersentwicklung eines solchen Neubauprojekts herangeht und welche Besonderheiten für eine solche genossenschaftliche Siedlung gelten.

Nach einer erkenntnisreichen Woche am EBZ reisten die Teilnehmenden weiter nach Berlin, um mit der Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa (IWO) e.V. neben weiteren Projekten auch die politischen Dimensionen von Wohnungswirtschaft kennenzulernen. Die Ergebnisse des fachlichen Austausches werden sie mit nach Hause nehmen und nach Möglichkeit für ihre Heimat anpassen und umsetzbar machen.

Die Studienreise fand im Rahmen des EU-Projekts „Pro House – Professional Housing Management in Kazakhstan and Uzbekistan“ (2016-2019) unter der Koordination der Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa (IWO) e.V. statt. Das EBZ ist als Partner an dem Projekt beteiligt.